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Eine Universität für alle

02. Oktober 2023
Thema:Migration
Von:Katharina Höftmann Ciobotaru
Seit der Machtübernahme der Taliban dürfen Frauen in Afghanistan nicht mehr an den staatlichen Universitäten studieren. 3.000 von ihnen haben trotzdem einen Weg gefunden, einen Hochschulabschluss er erlangen: Sie studieren an der University of the People.

Die Hochschule will nach eigenen Angaben eine "Bildungsrevolution" starten. Kürzlich erhielt ihr Gründer dafür einen der wichtigsten Bildungspreise der Welt.

Der Israeli Shai Rashef, der Gründer der „University of the People“, zu deutsch Universität des Volkes, einer privaten, gemeinnützigen Fernuniversität, wurde mit dem Yidan-Preis ausgezeichnet, der oft auch als „Nobelpreis der Bildung“ bezeichnet wird.

Ein neues Modell für die Hochschulbildung

Rashef wird für seine visionären Beiträge zur Bildung und für die Gründung der Universität, einem bahnbrechenden Projekt im Bereich der Hochschulbildung, geehrt. Die Universität des Volkes stellt ein neues Modell für die Hochschulbildung dar: Nach Reshefs Konzept ist die Hochschulbildung allgemein zugänglich und bietet trotzdem dank der Verwendung modernster Technologien eine qualitativ hochwertige Ausbildung.

An der fast kostenlosen Fernuni, die 2009 gegründet wurde, können alle Highschool-Absolventen studieren, die u. a. aufgrund finanzieller, persönlicher oder politischer Zwänge von einem Studium an anderen Hochschulen ausgeschlossen sind - die sehr geringen Anmelde- und Prüfungsgebühren an der Uni können über Stipendien finanziert werden. Gegenwärtig machen an der Universität über 137.000 Studenten aus etwa 200 Ländern ihren Abschluss. Unter den Studierenden befinden sich rund 16.000 Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien, der Ukraine und dem Sudan sowie 3.000 afghanische Frauen, die ihr Studium so zu Hause in Sicherheit absolvieren können.

Etwa die Hälfte der Studierenden sind BIPoC

Etwa die Hälfte der Studierenden sind BIPoC , und die meisten (60 Prozent) sind die ersten in ihrer Familie, die ein College besuchen. Fast ein Drittel (30 Prozent) des Lehrkörpers ist nach Angaben der Hochschule ebenfalls BIPoC.

"Es gibt weltweit 100 Millionen Studenten, die keinen Platz an den bestehenden Universitäten haben", erklärt Shai Reshef, Präsident der University of the People, und fügt hinzu, er hoffe, ein Modell anzubieten, dem andere Gründer kopieren könnten. Reshef hat dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) versprochen, dass die UoPeople - wie sich die Einrichtung selbst nennt - bis 2030 25.000 Flüchtlinge ausbilden wird, ein Ziel, das Reshef schon bald zu erreichen hofft.

Die Uni hat in der Vergangenheit unter anderem finanzielle Unterstützung von der Bill & Melinda Gates Foundationerhalten und kooperiert beispielsweise mit der Universität Edinburgh. Sie bietet Studienprogramme wie Business Administration, Gesundheits- und Computerwissenschaften.

Artikel geschrieben von:
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Katharina Höftmann Ciobotaru
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