02. Januar 2023 | |
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Thema: | Klimawandel |
Von: | Gerardo Bandera, Katharina Höftmann Ciobotaru |
Nachrichten zur Klimakrise speisen sich nicht selten aus Sensationslust und Angstmacherei. Wenn jedoch bei den Menschen überwältigende Angst entsteht, kann das zu Apathie, dann zu Resignation und schließlich zur Untätigkeit führen – extrem kontraproduktiv für das Ziel, das Bewusstsein für die Pflicht zu schärfen, die wir haben, unsere Lebensweise zu ändern und nachhaltiger zu leben.
Anstatt uns auf die angstmachenden Schlagzeilen zu konzentrieren, können wir unsere Aufmerksamkeit auf die wirkungsvolle Arbeit von Klimaaktivist:innen, Organisationen und nachhaltigen Unternehmen auf der ganzen Welt lenken, die mutig den Weg in eine grünere Zukunft gehen. Sie können uns dazu inspirieren, ihrem Beispiel zu folgen und uns auf jede erdenkliche Art und Weise, ob groß oder klein, zu beteiligen.
Wir haben eine Liste von Klimaaktivist:innen und Organisationen zusammengestellt, die uns motivieren und inspirieren können, uns in unseren lokalen Gemeinschaften zu engagieren, sei es durch politischen Aktivismus, Müllsäuberung, nachhaltigen Einfallsreichtum oder die Förderung von Stimmen aus Minoritäten.
Jede dieser Organisationen bietet Möglichkeiten, sich zu engagieren, sei es durch Freiwilligenarbeit, Kooperationen oder Sponsoring.
POLITISCHER AKTIVISMUS
Vanessa Nakate begann als Klimaaktivistin im Jahr 2018, als sie bei der Uganda-Sektion der Fridays for Future-Proteste zu streiken begann. Als Gründerin der Initiative Rise Up möchte Nakate anderen afrikanischen Klimaaktivisten eine Plattform bieten, um sich auf internationaler Ebene Gehör zu verschaffen.
Für ihr Engagement wurde sie 2022 zur UNICEF-Botschafterin des guten Willens ernannt.
Als eine der wirkungsvollsten Umweltaktivistinnen hat die 19-jährige Greta Thunberg die Bewegung „Fridays for Future“ (Freitage für die Zukunft) angeführt, die Proteste gegen die mangelnden Klimaschutzmaßnahmen von Regierungen und Industrie organisiert.
Die Bewegung hat 14 Millionen Menschen zu den Klimastreiks gelockt, und Greta hat eine ganze Generation junger Aktivisten inspiriert, in ihre Fußstapfen zu treten und sich für den Planeten einzusetzen.
Neubauer ist in Deutschland eine der Hauptorganisatorinnen des „Fridays for Future“. Sie tritt für eine Klimapolitik ein, die mit dem Übereinkommen von Paris vereinbar ist, und wirbt für einen Kohleausstieg Deutschlands bis 2030. Neubauer ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und Grüner Jugend und engagiert sich in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen.
Neubauer erhielt u.a. den deutschen Podcastpreis für ihren Podcast 1,5 Grad.
INDIGENE STIMMEN
Das von der 23-jährigen Mitzy Cortés gegründete Red Futuros Indígenas (Indigenes Zukunftsnetzwerk) ist eine Organisation, die sich für die Verbreitung indigenen Wissens und indigener Erzählungen, die Verteidigung indigener Ländereien, Gewässer und Ressourcen sowie den Austausch indigener Rezepte, Sprachen und Praktiken einsetzt.
Das Netzwerk, das Einzelpersonen aus verschiedenen indigenen Gemeinschaften in Mexiko verbindet, will die Jugend mobilisieren und sie dazu bringen, sich für den Schutz des Lebens auf der Erde einzusetzen und gleichzeitig das Bewusstsein für diejenigen zu schärfen, die für die verheerenden Folgen der Klimakrise verantwortlich sind. Cortés war einer der Gewinner des Global Citizen Preises 2022.
Txai Suruí ist eine 25-jährige Aktivistin aus dem brasilianischen Amazonas-Regenwald. Sie hielt eine der Eröffnungsreden auf der COP26-Konferenz in Glasgow im vergangenen Jahr, in der sie die Sorge der indigenen Völker über die Zerstörung des Planeten, einschließlich der massiven Abholzung im Amazonasgebiet, zum Ausdruck brachte.
Suruí hat die Bewegung der indigenen Jugend von Rondônia gegründet, um sich weiterhin für die dringenden Probleme der Region einzusetzen und den Regenwald vor weiterer Zerstörung zu bewahren.
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (Unternehmen)
„Unsere Vision ist es, den globalen Wandel des Lebensmittelsystems hin zu einer nachhaltigeren, gerechteren und sichereren Welt anzuführen“ Das Biotech-Startup Aleph Farms ist ein Pionier in der Branche der zellkultivierten Fleischalternativprodukte. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, Ernährungssicherheit durch die lokale Produktion von Qualitätsfleisch für jedermann zu gewährleisten, selbst in den entlegensten Gebieten, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.
Neuen Studien von CE Delft zufolge könnte kultiviertes Fleisch im Vergleich zur herkömmlichen Rindfleischproduktion bis zu 95% weniger Land und 78% weniger Wasser verbrauchen.
Dürfen sich Unternehmen politisch engagieren? Das Berliner Start-up Einhorn sagt ja und stellt nicht nur 100%-ig nachhaltige Kondome und Periodenprodukte her, sondern unterstützt auch aktiv feministische NGOs. Mit seinem einzigartigen New Work-Konzept setzt das Unternehmen außerdem neue Standards dafür, wie Menschen in der modernen Welt zusammenarbeiten können, ohne die Umwelt oder sich selbst zu schaden.
Einer der Einhorn-Gründer, Waldemar Zeiler, hat es mit seinem Buch „UNFUCK THE ECONOMY“ (Goldman Verlag) sogar auf die Besteller-Liste geschafft.
REFORESTATION
„Der afrikanische Kontinent ist nicht nur am stärksten von der Klimakrise betroffen, sondern auch der Kontinent, auf dem die meisten Lösungen vor Ort entstehen und von Jugendlichen und Frauengruppen angeführt werden, die noch immer von der Krise betroffen sind“, erklärte Wathuti kürzlich vor der UN.
Wathuti ist die Gründerin der Green Generation Initiative - einer Organisation, die lokalen Gemeinschaften in Kenia hilft, nachhaltige Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise umzusetzen. Ihr Ziel ist es, „eine umweltbewusste Generation heranzuziehen“, indem sie Expeditionen zur Anpflanzung von Bäumen und Öko-Schulprogramme organisiert, um Kindern Umweltbewusstsein zu vermitteln.
MÜLLSÄUBERUNGEN
Zwischen 2001 und 2021 ist die Waldfläche in Indien aufgrund von Abholzung, Industrialisierung und Urbanisierung um 2,8 Prozent zurückgegangen. Die Organisation There Is No Earth B versucht, die Auswirkungen dieser Abholzung auf die Umwelt rückgängig zu machen, indem sie den Sanjay Van in Delhi schützt und Aufräumaktionen und Pflanzaktionen organisiert.
Bislang hat die Organisation 20.000 kg biologisch nicht abbaubaren Müll beseitigt.
LEFTERIS ARAPAKIS, GRIECHENLAND
Überfischung und Plastikverschmutzung haben viele Fischarten im Mittelmeer gefährdet und damit nicht nur die aquatischen Ökosysteme geschädigt, sondern auch die Einkommensquellen der Fischer in Griechenland geschwächt.
Um dem entgegenzuwirken, gründete Lefteris Arapakis die Fischereischule Enaleia, die den Fischern beibringt, wie sie nachhaltig fischen und gleichzeitig weggeworfenes Plastik, das das Meer verschmutzt, einsammeln können. Die Fischer sammeln jeden Monat über 20 Tonnen Plastik aus dem Meer und machen die Meere für die Fische, von denen ihr Einkommen abhängt, wieder lebenswert.
Arapakis wurde als einer der „2020 Young Champions of the Earth“ des UNEP geehrt.