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Grüner Nahverkehr in Afrika

01. Dezember 2022
Thema:Klimawandel
Von:Bob Koigi
Der Transportsektor ist weltweit für schätzungsweise ein Viertel aller durch Stromverbrauch verursachte Emissionen verantwortlich, wobei bis zu 95 Prozent der weltweiten Transportenergie aus fossilen Brennstoffen stammt.

Wie unterschiedlich die Anteile an der globalen Luftverschmutzungen zwischen den Industrieländern und den Ländern Afrikas, die zu den am wenigsten motorisierten Ländern der Welt gehören, sind, ist mittlerweile allseits bekannt. Dennoch haben die afrikanischen Länder mit der Industrialisierung des Kontinents und dem Anstieg der städtischen Bevölkerung ebenfalls mit ungesunden und unhaltbaren Verkehrssystemen zu kämpfen.

Afrikas große und am schnellsten wachsende Städte wie Lagos, Kairo, Johannesburg, Accra und Nairobi ersticken unter Rußspuren, die die Luft dramatisch verschmutzen, was sich negativ auf die Gesundheit der Menschen und die Umwelt ausgewirkt hat. Einer von neun Todesfällen wird heute durch Luftverschmutzung verursacht, und schätzungsweise neun von zehn Menschen atmen unsaubere Luft ein, wie das UNEP Pollution Dashboard zeigt.

In Ländern wie Ghana kostet die Luftverschmutzung die Wirtschaft jedes Jahr bis zu 2,5 Milliarden Dollar. Da sich die städtische Bevölkerung Afrikas bis 2050 verdoppeln wird, kann die Situation nur schlimmer werden, wenn nichts unternommen wird.

Doch Afrikas enorme Ressourcen an erneuerbaren Energien sowie seine jungen und ambitionierten Arbeitskräfte sind der Schlüssel zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und zur Umstellung auf gesunde und nachhaltige Alternativen. Verschiedenen Projekte und Pläne könnten, so sie denn wirklich umgesetzt werden, den Kontinent auf die ökologischen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und infrastrukturellen Vorteile eines kohlenstoffarmen Verkehrs zusteuern.

Die Afrikanische Union hat in ihren Bemühungen um Netto-Null-Emissionen den Zugang zu sauberen und sicheren Fahrzeugen, zu verlässlicher Energie für den Seeverkehr, zu alternativen Kraftstoffen und zur Reduzierung der Emissionen im Luftverkehr als treibende Kräfte hervorgehoben.

Äthiopien drängt im Rahmen seiner Strategie für eine klimafreundliche grüne Wirtschaft auf Maßnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs, einschließlich nicht-motorisierter Optionen, und auf eine Umstellung auf sauberere Kraftstoffe für Fracht und Schifffahrt.

Ruanda wiederum hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 etwa 20 Prozent des öffentlichen Verkehrs auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Dies ist Teil der Strategie für grünes Wachstum und Klimaresilienz - ein Konzept für eine kohlenstoffarme Wirtschaft bis 2050. Aber auch andere afrikanische Länder haben grüne und klimagerechte Verkehrsstrategien und -politiken entwickelt

Diese ehrgeizigen Ziele werden, wenn sie denn erreicht werden, entscheidend dazu beitragen, eine nachhaltige Mobilität für alle zu gewährleisten - und das in einer Zeit, in der die Eindämmung der Kohlenstoffemissionen eine dringende Notwendigkeit ist, um die globale Klimakrise aufzuhalten.

Artikel geschrieben von:
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Bob Koigi
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