16. Dezember 2021 | |
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Thema: | Nachhaltige Entwicklung |
Von: | Katharina Höftmann Ciobotaru |
„Das Erdgas kann warten“, mit dieser lapidaren Bemerkung hat die israelische Energieministerin Karin Elharrar eine kleine Revolution im Land eingeläutet. In ihrer Rede auf der neunten Eilat-Eilot-Konferenz für erneuerbare Energien in Eilat, Südisrael, bestätigte sie damit, dass sie der Empfehlungen des ehemaligen Generaldirektors des Ministeriums, Ehud Adiri, zur weiteren Suche nach Erdgas im Mittelmeer nicht folgen wird. Keine unwesentliche Entscheidung, wenn man bedenkt, wie froh Israel anfangs über die Erdgas-Bodenschätze war.
Der Ausschuss für die Fragen rund ums israelische Erdgas forderte die neue Regierung auf, die Exploration von Gas zu fördern – vor allem durch den Abschluss neuer Abkommen mit ausländischen Regierungen, aber auch den Abbau von Vorschriften, die den Export einschränken, die Gewährung von Steueranreizen für potenzielle Gasexplorationsunternehmen und die Unterstützung bei der Finanzierung des Ausbaus der Infrastruktur, damit israelisches Gas nach Europa und Asien transportiert werden kann.
Die Nachfrage nach Gas als „Übergangsenergie“ auf dem Weg zu erneuerbaren Energien würde nach Angaben des Ausschusses bis zum Jahr 2030 oder kurz danach wahrscheinlich ansteigen, danach aber zurückgehen wird, da die Länder verstärkt auf alternative Energiequellen umsteigen. Nach 20 bis 25 Jahren werde sich das Zeitfenster für den Gasexport schließen, so der Bericht.
Wenn jetzt keine Maßnahmen ergriffen werden, um neue Gasquellen zu erschließen und zu exportieren, so der Ausschuss, könnte das Land potenzielle Einnahmen in Höhe von 230 Milliarden NIS (etwa 71,5 Milliarden Dollar) verlieren.
Elharrar weiß das und will trotzdem eine andere Strategie als ihr Vorgänger fahren: In ihrer Rede auf der neunten Eilat-Eilot-Konferenz für erneuerbare Energien in Eilat, Südisrael, erklärte sie außerdem, dass das Energieministerium erstmals eine Abteilung für erneuerbare Energien einrichten werde. Sie versprach, dass 2022 das „Jahr der erneuerbaren Energien“ sein wird.